Martin Hammerstein

Martin Hammerstein

* 11.05.1957
† 19.09.2013 in Münster
Erstellt von Redaktion Trauerportal
Angelegt am 25.09.2013
12.506 Besuche

Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Martin Hammerstein, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Trauerfeier: Allwetterzoo nimmt Abschied von getötetem Pfleger

30.09.2013 um 15:04 Uhr von Redaktion

 

Münstersche Zeitung, 27. September 2013

 

Still und würdevoll hat der Allwetterzoo Münster Abschied von seinem Tierpfleger Martin H. genommen, der von einem Tiger getötet worden war. Zoodirektor Jörg Adler richtete sich während einer Ansprache noch einmal gezielt an die Zoo-Kritiker.

Unter den 150 Trauergästen waren neben den Angehörigen und den Arbeitskollegen H.s auch Vertreter der Stadt Münster und des Zoo-Aufsichtsrates. Der Sarg stand aufgebahrt im Sand der Arena, flankiert von einem Bild des 56-Jährigen und geschmückt mit Gebinden aus Rosen, Nelken und Sonnenblumen.

Darüber zeigte eine Leinwand das Bild eines sommerlichen Strandes. „Er hat das Meer so geliebt“, sagte Zoo-Direktor Jörg Adler in seiner Ansprache, in der er seinen langjährigen Mitarbeiter als hartnäckig, geradlinig und konsequent in seinem Engagement für Natur und Schöpfung beschrieb.

'Lasst uns zusammenhalten'

„Martin H. hat sein Leben in den Dienst am Tier gestellt, mit allen tragischen Konsequenzen“, betonte Adler. Ein Satz, den er an die Kritiker richtete, die nach dem Angriff des Amur-Tigers Rasputin die Haltung von Großkatzen in Zoos generell verurteilt hatten. „Dem stellen wir uns entgegen, an Stelle unseres Kollegen“, so Adler. „Lasst uns zusammenhalten, dann kann in dieser Tragödie doch noch ein Sinn liegen.“

Als Vertreter der Stadt zog Kämmerer Alfons Reinkemeier das Bild der Arche Noah heran, deren Skulptur mitten im Zoo steht. Tierpfleger H. habe Zeit seines Lebens an dieser Arche mitgearbeitet und sei dabei der Schönheit, aber auch den Gefahren der Natur mit Respekt begegnet. „Es ist deshalb nur konsequent, dass sein Pflegling Rasputin nicht getötet wird“, sagte Reinkemeier: „Mit der Hoffnung auf ein Weiterleben der Schöpfung lebt auch Martin H. weiter.“

 

Von Jörg Gierse